- Wasserstoff wird erzeugt, indem man Wasser (H2O) in Sauerstoff (O2) und Wasserstoff (H2) aufspaltet. Dieser Prozess benötigt jedoch viel Energie. Geschieht dies mit Strom, spricht man von Elektrolyse. Stammt der Strom dafür von erneuerbaren Energien (z.B. Wind- oder Sonnenergie) spricht man von grünem Wasserstoff.
- Grüner Wasserstoff aus Elektrolyse zählt zu den sogenannt strombasierten Energieträgern und gehört damit zum Konzept «Power-to-X». Im Fall von Wasserstoff sprechen wir konkret von «Power-to-H2», ein Teilbereich von «Power-to-Gas».
- Der Wirkungsgrad der Wasser-Elektrolyse zur Produktion von Wasserstoff liegt bei rund 60%. Weil dazu sehr intensiv geforscht wird, ist davon auszugehen, dass sich der Wirkungsgrad noch steigern lässt. Unabhängig davon lassen sich bereits heute deutlich höhere Wirkungsgrade erzielen, wenn zusätzlich die Abwärme der Elektrolyse genutzt wird.
- Besonders relevant ist grüner Wasserstoff dort, wo klimaneutrale Substitute für fossile Energien rar sind, wie z.B. im Flug-, Fern-, Schwerlast- und Schiffsverkehr. In der Regel dient Wasserstoff als «Benzin» für eine Brennstoffzelle. Diese erzeugt damit Strom und treibt einen Elektromotor an. Als Alternative zur Elektrifizierung kann grüner Wasserstoff auch zu klimaneutralen, synthetischen Kraftstoffen weiterverarbeitet werden. Diese dienen als Kraftstoff für Verbrennungsmotoren und haben das Potenzial, den Flugverkehr klimaneutral zu machen.
- Im Schwerlastverkehr ist grüner Wasserstoff als klimaneutraler Treibstoff angekommen. In der Schweiz verkehrt eine stetig grösser werdende Flotte brennstoffzellenbetriebener Elektrolastwagen von Hyundai. Damit setzt die privatwirtschaftliche Initiative «Förderverein H2 Mobilität Schweiz» die Sektorkopplung Strom-Mobilität um.
- Wasserstoff kann in gewissen Mengen bereits heute in das bestehende Erdgasnetz beigefügt werden. Das Swissmem-Mitglied General Electric (GE) arbeitet an der Weiterentwicklung ihrer Gasturbinen, sodass diese mit immer höheren Wasserstoff-Anteilen am Brenngas betrieben werden können. Damit könnten in Zukunft sogar Gaskraftwerke klimaneutral befeuert werden.