Alvaro Goncalves: «Dank KI helfen wir Menschen in gefährlichen Situationen, wie zum Beispiel der Feuerwehr oder der Polizei während eines Einsatzes. Wearin' ist eine intelligente IoT-Plattform, die Echtzeiteinblicke zulässt, indem sie Daten während der Mission sammelt, miteinander in Verbindung bringt, sie interpretiert, daraus lernt und in Krisensituationen automatisch Alarme auslöst. Wir sehen zum Beispiel den Standort der Einsatzkräfte, ihre Umgebung und ihr Wohlbefinden. Wichtige Daten werden sowohl an den Benutzer als auch an die Entscheidungsträger gesendet. So können Gesundheits- und Sicherheitsrisiken früh erkannt und die Live-Koordination verbessert werden.
Dazu braucht es in unseren Sicherheitswesten viele Sensoren und auch KI, die wir auf die bestimmte Person mit ihrem Alter, ihrer Kondition, ihrer Statur, ihrem Geschlecht usw. hin trainieren können. Konkreter: Normalerweise werden von herkömmlichen Wearables Daten wie die Herzrate gemessen - der Kontext aber fehlt. Warum schlägt das Herz schneller? Rennt die Person, ist sie draussen, hat es eine Steigung am Weg oder ist sie Gift ausgesetzt und hat Angst? Wir hingegen sammeln so viele Daten, dass wir die Lage der Nutzerin oder des Nutzers verstehen können.
Für einen Kunden im Bereich Geldtransport haben wir einen Algorithmus entwickelt, der identifiziert, wenn ein Fahrzeug an einem ungewöhnlichen Ort stoppt. Die Daten werden mit Google Maps, TomTom & Co abgeglichen: Steckt der Wagen nur im Stau? Hat es dort eine neue Ampel? Wir haben auch Zugriff auf Kamerabilder. Wenn der Transporter dort in den letzten sechs Monaten aber nicht angehalten hat und es keinen ersichtlichen Grund dafür gibt, schlagen unsere Systeme Alarm. Es könnte sich um einen Überfall oder Ähnliches handeln. Es dauert 1 Minute 30, um die Lage zu identifizieren.
Das passiert bei neuen Kunden häufiger, wenn noch unbekannte Strecken zu Supermärkten & Co. abgefahren werden, um Geld abzuholen. Die KI muss diese Fahrten erst kennenlernen, wird durch das Training aber immer besser. Bei all dem wollen wir natürlich keine Datenleaks. Daher ist uns auch die Sicherheit der Daten extrem wichtig: Die End-to-End-Verschlüsselung schützt vertrauliche Informationen, während die Hochgeschwindigkeitsübertragung eine Datenerfassung in Echtzeit gewährleistet.
In rund 10 Jahren können wir die Arbeitsrisiken sicher noch viel stärker senken und die Gesundheit von Arbeitenden massiv verbessern. Feuerwehrmänner und -frauen leiden heute zum Beispiel im Alter nicht selten unter Krebs, der sich durch Gifte und Gase entwickelt. Dieses Risiko kann durch Messungen der Sensoren und Empfehlungen der KI stark reduziert werden. Auch werden intelligente und lernende Roboter sicher immer mehr gefährliche Jobs übernehmen.»
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