Elektrobusse sind in der Regel auf Fahreitungen angewiesen oder aber sie benötigen lange Ladezeiten, wenn die Batterie mal leer ist. Nicht so die Elektrobusse TOSA. Sie kommen ohne lange Ladestopps aus.
Zu verdanken ist dies einer von ABB entwickelten und vom Schweizer Bundesamt für Energie mit dem Watt d’Or 2018 ausgezeichneten neuartigen Schnellladetechnologie. An ausgewählten Haltestellen holt sich sich der Bus einen 600-Kilowatt-Hochleistungs-Energiestoss, der für die sorgenfreie Weiterfahrt über die nächsten zwei bis acht Kilometer sorgt. Der ganze Vorgang dauert kaum 20 Sekunden und ist damit nicht länger, als die Passagiere zum Ein- und Aussteigen brauchen.
Sichtbar wurde das etwa, als während des WEF 2018 neuartige Elektrobusse vor dem Kongresszentrum hielten, um die Gäste und Delegierten geräuscharm und absolut abgasfrei von einem Konferenzort zum nächsten oder zum Bahnhof zu chauffieren.
2019 konnten die Besucher des WEF bereits die gesamte Strecke vom Flughafen Zürich bis Davos umweltschonend zurücklegen. Dafür stellte der Automobilhersteller Audi 50 E-Tron-Limousinen und ABB 31 Schnellladestationen im Rahmen von IONITY, einem Joint-Venture-Ladeinfrastrukturprojekt führender Autohersteller, zur Verfügung.
Die aktuell acht «ABB Terra 53»-Ladessäulen, die in Davos für den WEF-Anlass und darüber hinaus im Einsatz stehen, sind die in Europa und Nordamerika meistverkauften 50-Kilowatt-Stationen. Sie können den Ladestand von Elektroautos in nur zwölf Minuten von 0 auf 80 Prozent bringen.
Über 1000 Tonnen CO2 reduziert
Bereits seit Dezember 2017 ist der Elektrobus «Tosa» bei den Genfer Verkehrsbetrieben in fahrplanmässigem Einsatz. Die Elektrobusse, die mit der Schnellladetechnik «Tosa» ausgestattet sind, haben inzwischen rund 500’000 Kilometer zurückgelegt, Millionen von Fahrgästen transportiert und die CO2-Emissionen um etwa 1000 Tonnen reduziert.Nach dem Erfolg in Genf setzt nun auch Nantes auf die umweltfreundliche Technologie und wird bald den ersten 24-Meter-Elektrobus in Betrieb nehmen – zum ersten Mal weltweit wird ein so langer Bus komplett mit Batterieenergie fahren. Die neuen Elektrobusse werden das historische Zentrum von Nantes mit Gemeinden auf der Südseite der Loire verbinden. Sie werden die Passagierkapazität um 35 Prozent erhöhen und so einen nachhaltigen Transport von bis zu 5000 Pendlern pro Stunde ermöglichen – ohne Fahrleitung, was sich auch ästhetisch auf das Stadtbild auswirken wird.
Die Technologie erklärt
Der Elektrobus «Tosa» fährt mit der Technologie von ABB. Weil Tosa keine Oberleitung benötigt, ist er ähnlich flexibel wie ein Dieselbus, spart aber CO2 ein. In Genf, auf der Strecke der Linie 23, sind es rund tausend Tonnen pro Jahr.