Das Interview führte: Katharina Rilling, Studio Edit
Pau Molas-Roca, mit Ihrem Start-up COACTUM wollen Sie im All ÖV wie auf der Erde umsetzen. Wie kamen Sie auf diese Idee?
Pau Molas-Roca: Im Jahr 2019 lebte ich auf der anderen Seite der Erde, nämlich in Japan, um meine Masterarbeit zu schreiben. Dort entwickelte ich Raketenmotoren für kleine Satelliten mit. Während ich und mein Supervisor daran arbeiteten, merkten wir, dass diese Motoren relativ einfach und günstig zu produzieren waren. Sie waren zudem tatsächlich stark genug, um kleine Satelliten zu bewegen. Und: Niemand sonst bot so etwas an!
Wann haben Sie die besten Ideen?
Wenn ich mit Laien über ein Thema spreche und es ihnen erkläre. Plötzlich «klickt» dann etwas. Aber auch, wenn ich Zeit in den Bergen verbringe; beim Klettern, Trailrunning, Skifahren oder Radfahren. Der Verstand arbeitet dann weiter, auch wenn ich nicht bewusst über die Arbeit nachdenke. Dann muss ich mich manchmal dazu zwingen, anzuhalten und die Lösung, Idee oder Entscheidung rasch aufzuschreiben.
Welche Probleme lösen Sie mit dem Start-up?
Die schlechte Mobilität zwischen Orbits.
Können Sie die Hauptidee Ihres Start-ups zusammenfassen?
COACTUM möchte im Weltraum ein öffentliches Verkehrssystem realisieren, wie wir es auf der Erde haben. Eine nahtlose Verbindung von Umlaufbahnen wird es Satelliten ermöglichen, erschwinglich und reibungslos bestimmte Ziele anzusteuern. Diese neue Infrastruktur wird Möglichkeiten schaffen, die derzeit blockiert sind und so das Leben auf der Erde weiter verbessern – etwa durch eine verbesserte globale Kommunikation oder durch genauere Wettervorhersagen, um Extremszenarien zu verhindern.