Schneiden und Biegen von Metall. Was sich im ersten Moment vielleicht nach viel Muskelkraft anhört, wird durch Schweizer Präzision und höchste Ingenieurskunst im Bereich des Maschinenbaus möglich gemacht. Als ein weltweit führender Anbieter hochwertiger Systemlösungen für die Blech- und Rohrbearbeitung bietet die Bystronic aber mehr an als nur Maschinen, die Bleche schneiden oder biegen. Von Laserschneid- und Biegesystemen, über ausgeklügelte Software- und Automationslösungen bis hin zu lebenslangen Kundenservices – die Bystronic produziert und vertreibt alle erforderlichen Systemkomponenten sowie die Tools zu deren Integration im Bereich der Blechbearbeitung. Am Standort in Italien werden zudem Laserschneidanlagen zur Profil- und Rohrbearbeitung hergestellt. Kurzum: Das Portfolio des Systemherstellers lässt sich sehen – und vor allem kombinieren. Denn im Fokus liegt die Automation des gesamten Material- und Datenflusses der Prozesskette «Schneiden und Biegen». Und das mit dem Ziel, dem Kunden stets die für ihn passende Lösung zu liefern – die «Best Choice» eben.
Nachhaltig und energetisch wirtschaften
Ein feiner, unsichtbarer Lichtstrahl. Das ist alles was es braucht, um Metall zu schneiden. Wir befinden uns am Hauptsitz der heute weltweit tätigen Bystronic Gruppe im bernischen Niederönz. Es schaut schon fast unspektakulär aus, wenn man den blitzschnellen Anlagen bei ihren Schneidtouren zuschaut – als wäre das Metall ein Stück Butter. Doch die Produktion der Maschinensysteme mache sich am Standort in Niederönz im Stromverbrauch bemerkbar, weiss der Leiter Facility Management Daniel Broder. Er ist seit über 20 Jahren für die Instandhaltung aller Gebäude, das Energie-Management und das Wohl der rund 730 Mitarbeitenden in Niederönz verantwortlich. «Wir verbrauchen hier eineinhalbmal so viel Strom wie die gesamte Gemeinde Niederönz», so der gelernte Maschinenmechaniker. «Deshalb versuchen wir, so nachhaltig und energetisch sauber zu wirtschaften, wie es möglich ist.» Einfacher gesagt, als getan. Denn gerade der internationale Kundenstamm sei gemäss Broder noch nicht immer bereit, den Aufpreis für die Nachhaltigkeit zu bezahlen. Dreht man in Niederönz in Sachen Effizienzsteigerung deshalb Däumchen? Mitnichten. Denn Nachhaltigkeit kann sich auch rechnen.
Von Energie-Experten beraten
Die Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) begleitet Unternehmen seit 2001 dabei, ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoss zu reduzieren. Sie analysiert zusammen mit den Unternehmen Einsparpotenzial und legt mit ihnen verbindliche Ziele fest, an denen sie gemessen werden. Im Gegenzug werden die Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen von der CO2-Abgabe auf Brennstoffe befreit. Mit einer Zielvereinbarung bei der EnAW senken die Unternehmen ihren Energieverbrauch, leisten einen Beitrag zur inländischen Emissionsreduktion und sparen gleichzeitig Kosten.
Umbau im laufenden Betrieb
So heizt die beim Laserschneidprozess anfallende Abwärme im Winter das Bürogebäude sowie die Montagehalle. Das Druckluft-Management-System maximiert die Energieeffizienz bei der Drucklufterzeugung und ein Grossteil der Beleuchtung wurde auf LED umgerüstet. Ein Grossprojekt, das momentan alle beschäftige, ist aber ein anderes: Die alte Fertigungshalle aus den 1980er-Jahren genügt den Isolations- und Fertigungsansprüchen nicht mehr und muss komplett saniert werden. Die Schwierigkeit: Alles unter ein Dach zu bringen – im wahrsten Sinne des Wortes. Für den Betrieb kam es nicht infrage, die Produktion für die Sanierungsphase komplett einzustellen. Die Lösung? Eine neue Gebäudehülle über die alte Halle «stülpen» und Letztere fortlaufend, während mehrheitlich laufendem Betrieb rückbauen. «In diesem Schritt rüsten wir das Gebäude komplett mit einer LED-Beleuchtung aus», ergänzt Broder, der bereits die Kundenlounge, die Büroräumlichkeiten und die Produktionshallen auf neuste LED-Technik umgerüstet hat. Während die zuvor angebrachten FL-Röhrenlampen regelmässig instandgehalten werden mussten, produzieren die LED-Lichter praktisch keinen Abfall, erleichtern den Unterhalt und brauchen viel weniger Strom. «Und dies ohne Einbussen bei der Lichtqualität», sagt er. Eine Rechnung, die nicht zuletzt dank der EnAW aufgeht.
Eine neue Energie-Ära
Das langfristige gemeinsame Ziel sei nun, das restliche Areal auch noch auf die energieeffizienten LED-Lampen umzustellen. «Da unsere Gebäude sehr gross sind, bedingt das hohe Investitionen», sagt Broder. Deshalb wird in Niederönz die Energieeffizienz Schritt für Schritt gesteigert. Rom sei auch nicht an einem Tag entstanden. Der grosse Vorteil: «Im Gegensatz zu den alten Römern können wir auf die Unterstützung der EnAW zählen.» Laut EnAW-Berater Krummenacher ist sicher: Mit der neuen Produktionshalle breche für die Bystronic eine neue Ära der Energieeffizienz an.
Quelle: EnAW konkret