Zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft ist auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette eine Lösung notwendig. Sekundärmaterialien, also rezyklierte Stoffe aus Abfällen, müssen wieder einer Verwendung zugeführt werden. Damit erst werden Materialien tatsächlich im Kreis geführt und natürliche Ressourcen geschont.
In der Textilindustrie fallen grosse Mengen Altkleider an, die in der Schweiz nur etwa zur Hälfte wiederverwendet werden. Ein Drittel wird zu minderwertigen Textilien verarbeitet, der Rest wird vernichtet. Eine vollständigere Kreislaufwirtschaft sollte es ermöglichen, aus Altkleidern wieder gleichwertige Kleider oder andere hochwertige Textilien herzustellen.
Der Schweizer Hersteller Rieter hat seine Spinnmaschinen weiterentwickelt, damit auch Fasern aus Altkleidern und anderen Abfällen zu hochwertigem Garn verarbeitet werden können. In einem firmeneigenen Forschungsprojekt wurden die aktuellen Möglichkeiten und die künftigen technischen Bedürfnisse eruiert. Schon heute sind Textilien aus 100% rezykliertem Material kein Traum mehr. Um dieses Resultat zu erreichen, die Garnqualität zu erhöhen und den Prozess zu verbessern, arbeiteten verschiedene Akteure innerhalb der Wertschöpfungskette und der Entwicklung von Rieter zusammen. Die Bedürfnisse der anderen Akteure müssen bekannt sein, um gemeinsam zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.
Zudem ist Rieter Teil eines Clusters der Hochschule Luzern, die das neue Forschungsprojekt Texcircle vorantreibt. Das Ziel des Projektes ist die vollständige Schliessung des textilen Kreislaufs innerhalb des Clusters. Verschiedene Akteure der Schweizer Textil-Wertschöpfungskette beteiligen sich daran, von einem Sammler von Alttextilien bis zu Herstellern von Kleidung und Teppichen. Auch dieses Projekt schont Ressourcen und kommt der Umwelt zugute.